Offener Brief an die Stadtgemeinde Fürstenfeld

Die BILF hat sich erlaubt, einen offenen Brief, den ein junger engagierter Fürstenfelder an die Stadtgemeinde Fürstenfeld geschrieben hat, am 21.3.2019 mit nachstehenden Zusatzvermerken an alle Gemeinderäte von Fürstenfeld, die Medien und einige andere Interessenten weiterzuleiten. Jedenfalls vielen Dank im Namen der BILF, lieber Christoph. Es würde uns freuen, noch mehr solche Post auch von anderen Fürstenfeldern zu bekommen.

 

E-Mail vom 21.3.2019 an die Gemeinderäte:

sehr geehrte damen und herren des gemeinderates,

in der anlage erhalten sie einen sehr interessanten offenen brief, den ein junger, angehender agraringenieur am 10.3.2019 an die stadtgemeinde fürstenfeld gerichtet hat und dem nichts hinzuzufügen ist.

sie, sehr geehrte damen und herren des gemeinderates, entscheiden in nächster zeit über den verkauf der schalkgründe welsdorf und bergkammstraße als baugründe. das heißt, sie entscheiden, ob der sinnlose und unbegründete bauwahn in fürstenfeld weitergeht oder ob fürstenfeld eine zeitgemäße stadt mit den dazugehörigen freiräumen zur naherholung bleibt.

der völlig absurde wunsch unserer bürgermeister gutzwar und jost, 10.000 einwohner haben zu wollen, um damit die eigeninteressen der immobilienwirtschaft und bauwirtschaft zu bedienen, wird nie wirklich in erfüllung gehen. es werden große mengen an reellen steuergeldern für ein vorhaben verbraucht, das nur auf vermutungen aufgebaut ist. es gibt weder studien, noch wirtschaftlichkeitsberechnungen. leerstandserhebungen sind soundso luxus in unserer stadt.

in der stadt fürstenfeld wurden seit den 1950er jahren mehr als 1.000 wohneinheiten geschaffen. das einzige, was man dadurch erreicht hat ist, dass nahezu sämtliche grünräume in der stadt versiegelt wurden, außer den sportplätzen. im jahr 1951 hatten wir 8.770 einwohner, im jahr 2019 haben wir 8.676 einwohner. wenn das so weitergeht, haben wir in -14 jahren die gewünschten 10.000 einwohner.

bürgermeister jost argumentiert mit dem bau der s7 und rechnet mit unmengen an betriebsansiedelungen. wenn man sich die wirtschaftsprognosen für die nächsten jahre anschaut, sieht man, dass wir knapp an der rezession vorbeigehen werden, wenn wir glück haben. welche neue firmen werden sich da in fürstenfeld ansiedeln, die der stadt wirklich geld bringen. seien wir froh, wenn die firmen, die schon da sind, erhalten bleiben. wenn man sich die entwicklung in der innenstadt ansieht, kommen einen eher die tränen, reden wir nicht von tridonic, kapsch, …. bürgermeister jost berichtet nur von den betrieben, die neu kommen, nie von denen, die zusperren.

die, für 10.000 einwohner nötigen verkehrskonzepte und infrastrukturen (schulen, kindergärten, …) erwähnen wir erst gar nicht.

die ansiedlung von förderungswürdigen jungfamilien ist, wenn man sich ansieht, wer auf den schalkgründe welsdorf und bergkammstraße bauen will, zum großteil auch nur schwindel.

wie könnt ihr, sehr geehrte damen und herren des gemeinderates, einen solch irreversiblen eingriff in das stadtbild (versiegelung von grünräumen, co2-vergeudung,…), der nur auf irgendwelchen vermutungen basiert vor euren und unseren kindern und enkelkindern verantworten. denn die kinder gehen schon heute wegen klima- und umweltschutz auf die straße protestieren und haben für fraktionszwang oder ähnliche dinge wahrscheinlich kein verständnis.

 

mit freundlichen grüßen

franz sommer

für die überparteiliche bürgerinitiative lebenswertes fürstenfeld

www.bilf.at

 

- wir bitten um eine empfangsbestätigung

 

verteiler:

diese e-mail ergeht an:

  • die damen und herren des gemeinderates
  • medien (cc)
  • frau elsa brunner, bundeskanzleramt, geschäftsstelle des beirat für baukultur (cc)
  • herrn günter koberg, amt der steiermärkischen landesregierung, fachteam baukultur (cc)

 

beilage:

2019-03-10 offener brief christoph reiter.pdf