Profite mit Betongold in Fürstenfeld

Am Donnerstag, den 3.9.2020, lief in ORF 2 eine sehr sehenswerte Sendung - Am Schauplatz: „Kampf um den See“ mit Peter Resetarits - über die Verbauung der österreichischen Seen mit Zweitwohnungen, Bettenburgen, Luxusanwesen und ähnlichen Objekten.

Dabei geht es nicht um die Schaffung von notwendigem Wohnraum, sondern einzig und allein darum, dass einige wenige Investoren, Bauunternehmer, Immobilienmakler oder sonstige Geldmenschen auf dem Rücken der dort lebenden Bevölkerung sowie unser aller Umwelt und Lebensraum noch weiteren Profit zu ihrem schon bestehenden Reichtum hinzuscheffeln.

Das Gleiche geschieht auch in Tourismuszentren (z.B. Ennstal, Tirol), in landschaftlich schönen Regionen (z.B. Salzkammergut, Weinbauregion Südsteiermark), bzw. Gegenden die aus verschiedenen anderen Gründen attraktiv und besonders begehrt sind und die sich daher besonders gut vermarkten lassen. Die schönsten Grundstücke werden aufgekauft und zubetoniert. Auf der Strecke bleibt die heimische Bevölkerung, der man ihren Lebensraum ausverkauft und ruiniert.

Auch in Fürstenfeld haben wir mit der Verbauung der Schalkgründe an der Bergkammstraße und in Welsdorf einen ähnlichen Fall. Auch dort werden die für die Stadtbewohner wertvollsten Gründstücke unter dem Vorwand, notwendigen Wohnraum für Jungfamilien schaffen zu müssen, in Bauland umgewidmet, verbetoniert bzw. zuasphaltiert. In Wirklichkeit geht es praktisch nur darum, dass Immobilienmakler, Baufirmen, Investoren oder sonstige Leute mit überschüssigem Kapital möglichst hohe Profite machen oder ihr Geld gewinnbringend anlegen. Die dort wohnende Bevölkerung verliert dafür ihre grünen Lungen und den für ihre Gesundheit so wichtigen Naherholungsraum für ewige Zeiten.

Besonders katastrophal an dieser Lebensraumzerstörung in Fürstenfeld ist, dass daran an vorderster Front der eigene Bürgermeister Franz Jost mit seiner Immobilienfirma „Connexa“ beteiligt ist und auf Kosten und gegen den Willen der Fürstenfelder Bevölkerung mit der Verbauung der Schalkgründe Geschäfte macht und daran vermutlich kräftig verdient. Von einem Bürgermeister würde man sich anderes erwarten.

Wenn wir in Österreich, der Steiermark und – für uns besonders wichtig – in Fürstenfeld mit der Zerstörung unserer Umwelt so weitermachen, so wird unsere profitorientierte Generation es sicher überleben. Unsere Kinder, Enkel und die späteren Generationen werden uns aber für den ruinierten Lebensraum, das zerstörte Klima, die zubetonierten Äcker und Wiesen und den hinterlassenen Müll verfluchen.