Immobilien- und Bauwirtschaft zerstört unsere Lebensgrundlage „Boden“

Zum Leben und Überleben braucht der Mensch etwas zum Essen. Die Grundlage der Nahrung und Lebensmittelerzeugung ist noch immer ein fruchtbarer Boden, auf dem ausreichend gute Lebensmittel wachsen können, die wir dann nach vielen weiteren Be- und Verarbeitungsschritten hoffentlich noch als gesundes Essen auf unsere Teller bekommen.

Eine zweite wichtige Nahrungsquelle sind die Meere, an denen Österreich aber bekannterweise keinen Anteil hat.

 

Früher hatten die Menschen bevorzugt dort gesiedelt, wo die Natur auch eine ausreichende Nahrungsgrundlage zur Verfügung stellte, Völkerwanderungen und Kriege wurden durch Nahrungsmangel ausgelöst. Das ist heute, dank moderner Transportmöglichkeiten, nicht mehr nötig. Trotzdem gehört es zur Lebensversicherung eines Staates/Landes, die Grundversorgung mit Nahrungsmittel im eigenen Land und nahe der Bevölkerung sicherzustellen. Aber das wird immer schwieriger, denn alle wollen diesen wertvollen Boden haben und benutzen und an der Spitze steht die Immobilien- und Bauwirtschaft.

 

Wie schaut das in Österreich aus?

Von der österreichischen Staatsfläche ist etwas mehr als ein Drittel für Menschen dauerhaft bewohnbar, der Rest sind Berge, Seen oder Wälder.

Wieder nicht ganz die Hälfte davon, das sind ca. 1,3 Mill. ha, sind als Ackerland geeignet, das zum überwiegenden Teil die Basis für die Lebensmittelerzeugung durch unsere Bauern ist. Die Äcker sind vor allem in Tallagen, in der Nähe von Dörfern und Städten. Sie sind hoch produktiv, gut bearbeitbar und meistens relativ eben. Und das sind gerade auch die Flächen, die in erster Linie durch die Bauwirtschaft zerstört werden. Dort sind auch die besten Voraussetzungen für Häuser, Fabriken, Lagerhallen, Betriebsflächen, Straßen, Parkplätze, Sport- und Freizeitanlagen usw. Man braucht sich nur die Umgebung unserer Städte oder Autobahnen ansehen, mit welch rasantem Tempo ein Acker nach dem anderen verbaut wird.

 

Auf diese Weise verschwinden in Österreich derzeit täglich mehr als 13 ha (=ca. 4.800 ha pro Jahr) Ackerland auf Nimmerwiedersehen.

 

Man braucht nur etwas Hausverstand und das Mathematikwissen eines Volksschülers, um sich ausrechnen zu können, wie lange noch Nahrungsmittel wachsen werden und wann der letzte Acker verbaut sein wird. In Österreich sind es nur mehr 270 Jahre oder ca. 9 Generationen!!! Dabei sind eine wachsende Bevölkerung und ein steigender Verbrauch noch gar nicht berücksichtigt.

Nahrungsmittelknappheit in den nächsten Jahrzehnten ist durch unser Verhalten vorhersehbar und eigentlich einfach berechenbar.

 

In der Steiermark geht es noch rascher: Wenn wir mit dem Flächenverbrauch so weiter machen, sind bereits in etwa 90 Jahren (oder ca. 3 Generationen) alle unsere Äcker verbaut!! Woher kommen dann unser Brot und unsere Schnitzel?

 

Und in Fürstenfeld? Bürgermeister Jost und sein Gemeinderat setzen alles daran, dass Fürstenfeld bei dieser Zerstörungsaktion auch vorne dabei ist. 80 ha Ackerland sind sind im letzten örtlichen Entwicklungskonzept als Bauland vorgesehen. Damit nicht genug, sollen auch noch ca. 18 ha Wald in Speltenbach gerodet werden. Hätte die Stadt Fürstenfeld durch die Gemeindefusion nicht Altenmarkt und Übersbach dazubekommen, hätten unsere Stadtpolitiker bald nichts mehr zu verbauen. So aber kann der Bauwahn munter weitergehen, damit einige Wenige zu ihrem Profit kommen. Es ist nämlich wichtig, dass die Reichen noch reicher werden.

 

Übrigens: Wir können in Zukunft auch nicht auf die Lebensmittelversorgung durch andere Länder hoffen, denn die machen bei den Boden - Zerstörungsaktionen ja auch mit. Und was dadurch nicht kaputt geht, ruinieren wir mit der, vom Menschen gemachten Klimaänderung (besser: Klimazerstörung).

 

Gute Nacht, liebe Menschheit!